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ZEITSCHRIFT

des

Vereins für Volkskunde.

Begründet von Karl Weinhold.

Unter Mitwirkung von Johannes Bolte

herausgegeben von

Fritz Boehm.

26. Jahrgang.

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Mit l'.i Ab1)ildnngeii im Text.

BERLIN. BEHREND & C 1916.

1916.

I

daM

Tnlialt. Abhandlungen und grössere Mitteilungen.

Seite Rätselstudieu; 1. Das Rätsel vom Fisch im Wasser. 2. 'Die Scheune brennt".

Von Robert Petsch 1-18

Deutsche Märchen aus dem Nachlasse der Brüder Grimm, 3. Die getreue Frau.

Von Johannes Bolte. (Mit einer Abbildung") ^^ ~ f ?

Sprichwörter in den eddischen Sittengedichten :Schluss. Von Andreas Heusler 42— 57 Beiträ<^e zur volkstümlichen Namenkunde, 4. Allmend, Allmand. Von Wilhelm

Schoof ö^-'^l- •286--^98

Das Widderhorn (Schöfar), Beiträge zur jüdischen Volkskunde. Von Berthold

Kohlbach ^^^"'^'??

Die Entwicklung der Drei-Engel-Segen in Deutschland. Von Oskar Ebermann 128-136

Die Rache der geprellten Liebhaber. Von Willi Schwarz 136-148

Pflanzensymbolik bei Shakespeare. [1. Die Gaben der Perdita. 2. Die Blumen

iu Ophelias Kränzen. Von Hermann Schelenz 149-1« <

Der volkstümliche Gebrauch der Totenkroneu in Deutschland. Von Otto

Lauffer. (Mit sieben Abbildungen) ■_ 225-246

Zur Herkunft und Wanderung des indischen Traumaberglaubens. Von Julius

V. Negelein ^f!"^^^!

Eine altslawische Kultstätte iu der rügenschen Volkssage. Von Alfred Haas 257-277

Bräuche und Mythen der Arandas. Von Josef Kohl er 277-286

Der Kult des hl. Petrus Martyr. Von Oswald Menghin 29.S-305

^ Kleine Mitteilungen.

Im Kampf mit dem Erbfeind, 2. Hauptmann Michel Schwartz zu Dachstein im _

Elsass. Von Fritz Behrend ]-- *^

Die Dialektformen für den Namen Rübezahl. Von Richard Loewe <6- 81

Zur Deutung der längeren Nordendorfer Runeninschrift. Von Wolf v. Unwerth 81— 85

Zur Erzählung 'Baumerbe". Von Theodor Zachariae '^o- 88

Ihr sagt es, nicht ich. Von Margarete Rothbarth 88— 89

Zur Sage vom Nachtwächter von Szillen. Von Johannes Bolte ^ 89

Der Arzt wider Willen, ein Volksmärchen aus Oberösterreich. Von Karl Hall er 89-91 Drei Volkslieder aus Oberösterreich, 1. Vom Wasser und vom Wein. 2. Joppen- lied. 3. Der Schulgehilie. Von Karl Ha 11 er und Johannes Bolte .. . ^1- '^''

Neue Modo. Von Otto Heilig ••"<— ''^

Zu den neuen Kohrversen von Soldatenliedern. Von Oskar Ebermann... 98

Aus Hermann Kestuers Volksliedersammlung, 2-4. Von Johannes Bolte . . 99

Zum deutschen Volksliede, 43-49. Von Johannes Bolte ." " ' .' ^^'^^'^^^

Aus einem nioderrheinischen Arzneibuche des 15. Jalirhunderts. (1. Ein latei- nischer Liebeszwang. 2. Arzneien für Pferde und Menschen.) Von Robert

Gragger, Johannes Bolte und Oskar Ebermann 194 201

Kinderspiele und Kinderreime aus der Schwäbischen Türkei. Von Ella Triebnigg 201-204

Polnische Märchen aus der Provinz Posen, 1—5. Von Otto Knoop 204-208

Neuere Soldatenlieder, 1—4. Von Wolfgang Stammler 209-210

Der rüstitie Mäher, ein Grasliedlein des 1(1. Jahrhunderts. Von Wilhelm

Ziesemcr -

Zur Sage vom Nachtwächter von Szillen. Von Karl Plenzat 211—212

Abergläubischer Gebrauch der magischen Zahlenquadrate. Von Johannes Bolte.

(Mit elf Abbildungen) "J^?"!,'^;'

Personifikationen von Tag und Nacht im Volksmärchen. Von Georg Polivka 313-322

Beiträge zur Volkskunde O&tcuropas, 14-19. Von Raimund Friedrich Kai ndl -'^S-odO

Faustisches in deutschen Sagen. Von Robert Petsch f^^^T"^

Deutsche Volkslieder. ans Ungarn. Von Arthur Byhan 335—342

Seite

Spitznamen aus dem Oberharz. Von Paul Köhler P>42— 34G

Zur Volkskunde der Juden in Polen und Litauen. Von Waltor Kornick . . 34()-355 Siebzig sprichwörtliche Redensarten aus niederdeutschen politischen Flug- schriften des Jahres 1644. Von Arthur Witt 355—35"

Kinderspiele aus der Eifel. Von Josef Majcr 357—370

'Die Scheune brennt'. Von Albert Wesselski 370-371

<iloria Victoria! Von Alfred Wirth 371 372

'Mutter Erde'. Von Margarete Rotiibarth 372-373

Berichte und Bücheranzeigen.

Neuere Arbeiten zur slawischen Volkskunde, 1. Polnisch und Böhmisch. Von

Alexander Brückner 374-3S5

K. Rliamm, Urzeitliche Bauernhöfe im germanisch- slawischen Waldgebiet.

Ein Buchanszug. Von Victor v. Geramb 385—399

Benz, II. Die Renaissance, das Verhängnis der dt-utscheu Kultur F. Behrend' 100 101

Canaan, T. Aberglaube und Volksmedizin im Lande der Bibel (H. Schelenz 104—106

Deutsches Rechtswörterbuch, Band 1, Heft 1 (A. Wrede' 106—107

Foulet, L Le roman de Renard (J. Bolte) 4U» 40l

bin Gorion, M. J. [Berdjcz'ewski). Der Born Judas. 1. Band (J. Bolte) . . . 401 402

Günther, F. Die schlesische Volksliedforscbung (J. Bolte 402 403

Gutch, .Mrs. Examples of printed Folklore (A. Brandl 103-104

Jungbauer, G. Bibliographie des deutschen Volksliedes in Böhmen J. Bolte) 402 403

Korth, L. Mittagsgespenster ',A. Wrede) 213

Kristcnsen, E. T. Danske Folkegaader J. Bolte 101 102

La uff er, 0. Niederdeutsche Volkskunde {F. Boehm) 403—404

Scheurleer, D. F. Van varen cn van vcchten J. Bolte) 404- 405

Schoepperle. G. Tristan and Kolt (J. Bolte) 405—406

Schramek, J. Der Böhmerwaldbauer (I. Bolte) 212 213

V. Wecus, E. Zur Erkenntnis der Vorzeit (S. Feist) 213—214

Wyss, K. Die Milch im Kultus der Griechen und Röuier V. Boehm . . . . 406 407

Notizen (H. Abel, H Bächtold, R. Berge, Führer durch Livland, A. Haas, F. V. d. Leyen, H. Nentwig, C. U. Schnitger. 11. BäL-htold, R. Berge, R. Gra^'ger, ß Gutmann, A. Haas, Th. Hampe, A. Hellwig. R. Hörler, R. F. Kaindl, E. Ke., C Kläsi, C. Koehne, E. M. Kroufeld, J. Lewalter, Obermayr, 0. Pii er, S. Sailer, E. Sauermaun, L. Schultze, P. Sfldllot, F. Seiler, Pb. Staufl'. - H. Ann 1er, A. Bähnisch, F. Bohrend, K. Bergmann,

E. Bischofi, J. R. Bunker, E. Ganziani u. E. Rohde, J. .). Dannhoh, Deutsche Wanderungen, A. Difterich, K. Dieterich, E. K. Fischer, L. Fischer, R. Frölich, V. V. Geramb, Gotthold, A. Haas, Heimatbilder aus Oberfranken, Hendschels F.uginsland, A. Hettner, Th. Imme, K. Jagow. Jahresbericht für germanische Philologie, 1.'. F. Kaindl, K. Kelliog, Klabund, K. Knortz, A. Kopp, P R. Krause, H. Kruse, G. Kiiffer, Kulturgeschichte des Krieges,

F. Lang. K. Liestocl, K. L estoel u. M. Moe, E. H. Lind, A. v. .Mailly, W. Man/, (). Meising.T. 0. .Meughin, J. .1. Me^'er, E. Mogk, A. Olrik, S. M. Prem u. 0. Schissol v. Fk-schenberg, J. E. Rabe, M. M. Schafroth, J. Schairer, M. G. Schmidt, K. Welirhan, A. Wesselski, R. Wossidlo, Zeitung der 10. Armcf 107 109. 215-221. 407— I2i)

Aus den Sitzungsberichten des Viroius für V()lkskunde. Von Karl Brunner

109 - 1 1 2. 22 1 - 224. 420 - 426

Dankzeichen für Verdienste um Volkskunde. Von Georg Minden 4'27 428

Axol Olrik f. Von Max Roedigcr 429-430

Marie Rehsener f. Von Helene Baff 430-430

Register 433-441

Eätselstiidien.

Von Robert Petsch.

1. Das Rätsel TOm Fisch im Wasser.

Unter den mannigfachen Fragen, vor die uns die Geschichte des Rätsels stellt, ist eine der wichtigsten und schwierigsten diejenige nach der Entstehung der Formen, die wir heut als 'wirkliche Yolksrätsel' ansprechen. Scharfsinns- und AYissensproben aller Art haben die ger- manischen Völker seit alters so gut besessen wie die Antike. Aber wie erklärt sich der Übergang von dem mythologischen Fragwerk gewisser Edda-Lieder zu den kleinen wohlgebauten und gerundeten Kunstwerken der späteren 'Getspeki'^), wo schon alle wichtigen Formen der heutigen, volkstümlichen Rätsel beieinander sind? Eine allgemeine Antwort läßt sich nach meiner Anschauung nicht geben, denn unser heimischer Rätsel- vorrat ist aus gar mancherlei Quellen gespeist worden. Wir kommen der Wahrheit am nächsten, wenn wir möglichst viele einzelne, besonders gut und früh belegte Rätsel in ihrer Entwicklung zu verfolgen suchen. Solche Untersuchungen führen uns dann immer wieder auf die Frage nach dem Zusammenhang zwischen den lateinischen Kunsträtseln des Mittelalters und unseren alten Bekannten aus der Kinderstube. Auch hier wird es gelten von Fall zu Fall zu entscheiden und voreilige Verall- oemeinerungen zu unterlassen.

Ob es im o-ermanischen Altertum, vor der Berühruno; mit der oreistigen Bildung von Hellas und Rom, schon Einzelrätsel im eigentlichen Sinne als ausgeführte, strophische Gebilde gegeben hat, ist mir sehr zweifelhaft; das einzige Beispiel, das man anführen könnte, das Rätsel vom 'Yogel Federlos', dem Schnee, der von der Sonne verzehrt wird, erweist sich bei näherer Prüfung als künstliches Gebilde in ursprünglich lateinischer Form'"'). Natürlich gab es eine ganze Reihe volkspoetischer Gebilde, die nach Inhalt und Form sehr nahe an unsere heutigen Rätsel grenzten, und die dann auch die neue Gattung stark beeinflussen sollten. Aber die

1) Vgl. A. Heusler, Die altnordischen Rätsel, oben 11, 117.

2) Vgl. meinen Aufsatz über die 'Keichenauer Rätsel' in den 'Beiträgen zur üeschicLto der deutschen Sprache und Literatur' von Paul und Braune 41, 336.

Zeitschr. d. Vereins f. Volkskunde. 1916. Heft 1. 1

2 Petsch:

ältesten Rätsel im eigentlichen Sinne werden sich hier und anderwärts in scharfgeschliffenen Antithesen bewegt haben, wie sie das Sprichwort längst verwendet hatte. Die lateinischen Rätsel der Reichenauer Handschrift^), die sicherlich wenigstens zum Teil von Hause aus deutsch waren, zeigen uns den Weg.

Das Rätsel von der tauben Nuss 'Yideo et tollo, si vidissem non tulissem' ist ebenso lehrreich wie das vom Schiff: 'Portat animam et non habet animam'. Solche doppelsinnige Wortspiele erinnerten die Mönche an alte, vom Osten stammende und in den Klöstern des Abendlandes liebevoll gepflegte Gebilde, wie sie uns in den 'Joca Monachorum' und ihren zahlreichen Verwandten entgegentreten. Kein Wunder, daß mündlich umlaufende Rätsel in solche Sammlungen mit eingingen, wie z. B. in die 'Disputatio regalis et nobilissimi iuvenis Pippini cum Albino scholastico' von Karls des Grossen Zeitgenossen Alkuin^), dass sie bald erweitert und nachgeahmt wurden und nachmals durch die Predigt, durch fahrende Kleriker oder sonst wie ins Volk zurückdrangen, wo sie dann wieder neuen Schicksalen entgegengingen.

Von grosser Bedeutung für die Portentwicklung der Dichtungsgattung scheinen jene lateinischen Dichter des Mittelalters gewesen zu sein, die zuerst das Rätsel der Kunstdichtung pflegten. Darüber ist trotz der äusserst lückenhaften 'Geschichte des Rätsels' von Priedreich (1860) noch manches zu erforschen. Unter jenen Kunsträtseln ragen diejenigen des Caelius Firmianus Symposius (auch Symphosius) hervor, die im 4. Jahr- hundert geschrieben und seitdem immer wieder verbreitet, erklärt, auch teilweise ins Griechische übersetzt wurden^). Es sind ihrer 100 an der Zahl, alle in der Form von je drei Hexametern.

Diese Form nötigt natürlich zu manchen Änderungen, gelegentlichen Kürzungen, allermeist aber Streckungen des überlieferten Inhalts, wobei denn Symposius gern seine Belesenheit walten lässt und allerhand ge- schichtliche oder mythologische Weisheit mit vorbringt; die witzigen Gegensätze, auf denen das schlichte Rätsel aufgebaut ist, werden spitz- findig vermehrt oder verscliärft, und nach dem Muster der so entstandenen Rätsel neue gebaut, die erst reclit von Gelehrsamkeit starren.

Besonders lehrreich für die Beziehungen zwischen schriftlicher und mündlicher Überlieferung ist eines dieser Rätsel, das sich freilich heut- zntage im Volksmunde Deutschlands nicht recht nachweisen lässt*) im deutschen Reformationszeitalter aber wohl bekannt war und bei 'ger- manischen, romanischen und slawischen Völkern noch heute nachzuwersen

1) MüllenholT und Schorer, Denkmäler, Nr. VII.

2) Vgl. Wilinanns, Zeitschrift für deutsches Altertum M, 530

3) Vgl. Friedreich S. 187 f.

4) K. Simrock, Das deutsche Rätselbuch, 3. Auil. S. 14 bietet nur eine gereimte Übersetzung des Sj-mposius. .

Rätselstudien. 3

ist. Kein Wunder, dass es die Aufmerksamkeit verschiedener Gelehrten erregt hat, ohne dass bisher eine eigentliche Geschichte der kleinen Dichtung gegeben worden wäre^). Es ist das Rätsel von den Fischen im Wasser, das bei Symphosius im 4. bis 5. Jahrhundert in dieser Form erscheint:

Flumen et piscis.

Est domus in terris, clara qiiae voce resultat: Ipsa domus resonat, tacitus sed non sonat hospes; Ambo tarnen currunt, hospes simul et domus uua^j.

Ob der Verfasser ein schon vorhandenes, volksmässiges Rätsel be- nutzte? Man möchte es von vornherein annehmen; jedenfalls ist der Gegensatz zwischen dem lärmenden Hause (dem Wasser) und dem stummen Bewohner (dem Fische) ganz volkstümlich, und ebenso die w^underbare Übereinstimmung, dass Wirt und Gast immerfort unter- wegs sind.

Diese rätselhaften Bestimmungen kehren auch in der heutigen Volks- dichtung, besonders der europäischen Völker immer wieder, sind aber gewöhnlich noch durch einen weiteren Zug vermehrt, der zur lebhaftesten, farbigsten Ausgestaltung einlud und die älteren Bestandteile des Rätsels bald verdunkeln sollte; es wird nämlich die Gestalt des Fischers, der als Räuber in das 'Haus' eindringt und den 'Wirt' hinausjagt und umbringt, mit hinzugenommen. Dass aber unser Rätsel von Hause aus wirklich auf jene einfacheren Züge beschränkt war und in einer anspruchslosen, volksmässigen Form umlief, zeigt die 93. Nummer der erwähnten Dis- putatio des Alkuin. Da fragt der Meister Albiuus: 'Vidi hominem currentem cum domo sua; et ille tacebat et domus sonabat'. Der ge- scheite Schüler Pippinus antwortet mit rätselhafter Rede: 'Para mihi rete et pandam tibi'. Auch diese Fassung ist kaum als die Keimzelle aller übrigen anzusehen; sie gibt wohl nur in lateinischer Sprache ein mündlich schon längst verbreitetes Rätsel wieder, das übrigens wohl, gleich den meisten heut lebenden Abarten, nicht das Haus, sondern den Bewohner in den Mittelpunkt stellte. Dasselbe gilt von dem angelsächsischen Rätsel in der Exeterhaudschrift, das auch sonst so bedeutsam von dem des Symposius abweicht, dass wir kaum an unmittelbare Verwandtschaft denken dürfen. Der unbekannte englische Dichter wird hier, wie so oft, aus dem Volksmunde entlehnt haben, und seine Erweiterungen des Stoffes lassen

1) G. Paris in der Vorrede zu Rolland, Devinettes, S. IX; G. Pitre, Indovinelli (= Biblioteca delle tradizioni popolari Siciliane 20) S. LXXI: H. F. Feilberg, Gaader (^in Aarbog for Dansk Kulturhistorie 1898) S. 32 f.

2) J. C. Wernsdorf, Poetae latini minores 6, 488 (Helmstedt 1794). Das Rätsel ist mit anderen des Symposius in den mittelalterlichen Roman von Apollonius von Tyrus und aus diesem in die 'Gesta Romanorum' (cap. 153) übergegangen. In der weit- verzweigten Überlieferung hat sich der Wortlaut im einzelnen häufig gewandelt, die Grundlinien des Rätsels selbst sind aber unverändert geblieben.

1*

4 Petsch :

sich zum guteu Teil aus dem Stil der Stcabreimdichtung erklären. Leider ist sein Rätsel nicht vollständig erhalten, aber was es sagen will, ist ganz deutlich: 1. Mein Haus ist nicht schweigsam, ich selber nicht laut-, 2. Uns beiden schrieb der Herr einen Weg vor; 3. Ich bin geschwinder als das Haus, das aber mehr Ausdauer hat; 4. Ich ruhe zuweilen, jenes ist immer unterwegs; 5. Ich bleibe all mein Lebtag im Hause, und wenn wir getrennt werden, so ist mir der Tod gewiss i):

Hatte Symposius, wie wir sahen, zu dem Gegensatz zwischen Lärm und Schweigen ein Gegengewicht durch die Übereinstimmung in der fortwährenden Bewegung geschaffen, so scheint die letztere Bestimmung ursprünglich, wie in der 'Disputatio', ein rein malender Zug gewesen zu sein; diesen Zug aber hat der Angelsachse weiter ausgeführt, und zwar im gegensätzlichen Sinne. Jedenfalls hat sich die angelsächsische Fassung unabhängig von dem lateinischen Kunsträtsel des Symposius aus einer kleinen Volksdichtung entwickelt, die aber inzwischen noch einen neuen, echt volkstümlichen Trieb angesetzt hatte: den Hinweis darauf, dass der Bewohner sterben niuss, wenn er sein Haus verlässt. Gerade dieser Zug nun hat sich in der späteren Zeit besonders üppig weiter ent- wickelt, so dass die älteren Bestandteile des Rätsels oft genug darüber abgestorben sind. Auch fehlen uns Mittelglieder zwischen dem ganz ein- fachen Schluss des Exeterrätsels und der überquellenden Fülle der heutigen Volksrätsel, aber sie lassen sich leicht ergänzen.

Das neue Glied des Rätsels brachte auch einen neuen 'verwirrenden' Zug mit sich: als 'Haus' gilt einmal das Wasser, dann aber das Netz, in dem der Fisch gefangen wird. Wenigstens meinen die Fenster, durcli die das Haus entwischt, die Maschen des Netzes: also ein ähnlicher Doppelsinn, wie ilm Schiller in seinem Rätsel vom Regenbogen mit dem Worte 'Strom' verbindet. So sind die französischen Rätsel aus dem Ib. Jahrhundert zu verstehen:

„Quelle chose est-ce quant les ennemis entrcDt en une maison pour prendre Toste; la maison ist bors par les fenestres? G'est un pesclieur qui prent le poissou liors d'inie nasse, l'eauc (jui est la maison du poisson ist hors par les pertuis de la nasse"-).

Ganz ähnlich in einer älteren Sammlung aus Italien, deren Er- scheinungsjahr ich freilich niclit ermitteln kann:

1) Grein-Wüllier, Bibliothek der angelsächsischen Poesie, Band 3a, S. 232 Nr. 85:

nis min sele swige ne ic sjlfa lilud

y"^'^ unc drihten scop

si]> a'tsoniinc. Je eom swiftre ponue he,

pragum sirengra, he f)reohtigra;

hwilum ic me restc, he sccal yrnan forör.

Ic him in wunige a |,endeu ic lifge:

gif wit unc gediclad, me bid dead witod. 2 Rolland, nr. 71, nach den Adevineaux aniouroux.

Rätselstudien. 5

Fui assalito dalli miei nemici, Ed assaltatato nella casa propria; La casa scappö fuor dalle finestre, Ed io restai prigion fuori di casai).

Hier hat das Rätsel bereits die Ich-Form, in der es heut noch allent- halben in der lateinischen Welt am liebsten aufgegeben wird, z. B. in Palermo und in der Hochbretagne; die sizilianische Fassung lautet:

Su' prisicusta di genti munesti*), Genti chi m'assartaru 'nta la casa; Quaunu satai fora li finestri, Mi trovu pviciuneri e senza casa.

Die französische erwähnt das Verlassen des Hauses durch seine Be- wohner nicht mehr:

I.es Yoleurs ont pris iiioi et ma maisoii, Ma maison sort par les croisees, Et moi seul je reste en prison^).

Ebenso lückenhaften Schluss zeigt die schottische Fassung:

The robbers came to our liouse. When we were a' in, The house lap out at the wiudows. And we were a' ta'en*).

Augenscheinlich ist die letzte Widerspruchsbestimmmig von der Ge- fangenschaft ausserhalb des Hauses als überflüssig oder unklar empfunden und darum vom Yolksmunde gern ausgeschieden worden sicherlich unabhängig voneinander in Schottland und in Russland^). Ähnlich verfährt eine deutsche Fassung aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, die statt des Gegensatzes zwischen Ptäubern und Hausbewohnern einen solchen zwischen Wirt und Gast bringt; möglicherweise beruht dies Rätsel auf einer Entlehnung aus dem Französischen, wobei der „oste" als Gastwirt auf- gefasst wurde. Sollte das Rätsel wirklich einer literarischen Anregung sein Eindringen in den deutschen Rätselschatz verdanken, so verstehen wir auch, warum es bei uns kein beliebtes Yolksrätsel geworden ist. Es lautet so: „Es kam ein gast yns wirtz hauss, do viel das hauss zum fenster auss vnd bleib der wirt ym gast." Die Lösung ist: „Der gast ist ein fisch hammen oder garn, kompt in ein wasser, das ist des fischs hauss, vnd

1) Nach der Sammlung 'II laberinto intrigato' bei Pitre S. LXXII.

2) = Son perseguitato da genti moleste. Ebd. S. 182.

3) Sebillot, Devinettes de la Haute-Bretagne, Nr. 22. In einem ganz ähnlichen Rätsel aus dem Departement Seine-et-Oise ist von Räubern nicht mehr ausdrücklich die Rede: „Je vas, je viens daus nia maison, on vient pour me prendre" usw. (Pitre S. LXXIII). Dagegen lautet ein Rätsel aus der Basilicata sehr vollständig (Pitre S. LXXI).

4) R. Chambers, Populär Rhymes of Scotland, S. 12.

5) „Es kamen Räuber, fingen die Bewohner, und das Haus lief zu den Fenstern hinaus", angeführt von G. Paris bei Rolland S. X,

Q Petsch:

das feldt durcli den liamraeu zum löchern auss vnnd bleibt der fisch das ist der wirt in dem hammen"^).

Allen diesen Rätseln nun fehlt eine wichtige, ursprüngliche Be- stimmung des Kätsels, so dass man auf den ersten Blick einen Zusammen- hang mit Alkuin und Symposius vielleicht leugnen möchte. Da hilft uns ein anderes, russisches Rätsel, das den engsten Zusammenhang mit den soeben besprochenen Formen zeigt und doch ganz ähnlich wie die lateinischen beginnt, ohne etwa unmittelbar von ihm abzuhängen: „Das Haus macht Lärm, die Bewohner sind stumm; es kommen Leute und tragen die Bewohner weg, das Haus läuft zum Fenster hinaus"^); und dazu stimmt wieder fast wörtlich eine rumänische Fassung, die Gorovi mitgeteilt hat^).

In diesem Zusammenhange gewinnen nun gewisse an sich unver- ständliche Angaben in Rätseln der verschiedensten Länder eine grosse Bedeutung; solche unklaren oder missverständlichen Angaben zeigen ja dem Forscher zumeist, dass ein wichtiger Zug der alten Überlieferung- allmählich verblasst ist. So ist der ausgeführte Gegensatz zwischen dem lärmenden Hause und den stummen Bewohnern zwar vielfach geschwunden, doch ist in manchen Rätseln von dem einen, in manchen von den anderen kurz die Rede; nur wird der Lärm des Wassers dann gern als lärmende Fröhlichkeit, die Stummheit der Fische als behagliche Gemütsruhe der Bewohner des wunderbaren Hauses gedeutet!

Was das Erste anlangt, so sagt ein kalabreser Rätsel:

„Era "IIa casa mia ccu juochi e spassi, Vinne llu mio nimicu a darmi guai; La casa rae fujiu de la finestra, Ed io ccu llu uimicu cce restai"*).

Der Gegensatz zwischen der früheren Freude und dem plötzlich ein- setzenden Jammer ist neu^), eine eigenartige Fortführung eines miss- verstandenen Zuges, der damit dem Rätsel eine eigene Stimmung gibt. Häufiger ist die Betonung der Ruhe des Hausbewohners, die durch freche Räuber gestört wird. So sagt ein spanisches Rätsel®):

1) Vgl. A. F. Butsch, Strassburger Rätselbuch (Neudruck 187G) Nr. 108.

2) Von Eolland S. X angeführt.

3) Revue des traditions populaires 3, ÖOG, bei Pitre S. LXXIII.

4) Bei Pitre S. LXXI.

5) Ohne diesen ein Rätsel aus Benevent („Steve in casa mia cu festa e gioia"), bei Pitre, S. LXXII.

G) üemölilo, ('oleccion de enignias y adivinanzas, Nr. 8(.»3. Ebd. 801 und 802 ein- facher „Estando quieto lu mi casa" usw. Ganz weggefallen ist das Motiv in einer süd- amerikanischen Fassung bei Lehmann-Nitsche, Adivinanzas Rioplatenses, 1911, Nr. 557:

„Ladrones entraron para robarme, La casa se escapu con las ventanas Y yo me quedc prisionero" usw.

Rätselstudien. 7

En mi casa estaba yo

muy tranquillo y descuidado

cuando ;i prcnderme ha llegado

un enemigo tiaidor;

yo me occulte en mi rincön;

la casa que mia es

por la ventana se fue

dejandome en la prision."

Und dass dieser Gegensatz zwischen dem ruhigen Dahinleben und der Störung durch Käuber nicht etwa bloss ein Einfall der Spanier ist, wird durch eine französische Fassung des 16. Jahrhunderts^) und durch ein italienisches Rätsel^) zur Genüge erhärtet.

Nun dürfte uns klar geworden sein, woher das ganze Motiv von den Räubern stammt. Ursprünglich begann das Rätsel mit einem Gegensatz zwischen dem lärmenden Hause und den stummen Bewohnern; im Anschluss daran war von denen die Rede, die die Einwohner fingen; allmählich wurde der erstere Gegensatz in eine Gegenüberstellung des früheren Glückes und des späteren Unheils der Bewohner umgewandelt und nun die zweite Hälfte des Rätsels mit der ersten durch die Ausmalung des rohen Treibens der Räuber eng verbunden. Das heisst an die Stelle eines ausgeklügelten und vorzugsweise den Verstand reizenden Gegen- satzes, eines Gedankenspiels trat im Sinne des echten Volksrätsels eine von starkem Gefühl getragene Anschauung. Yor allem die Räuber- geschichte erwies sich als so recht geeignet für die Einbildungskraft des Volkes. Dass sie auch in Deutschland schon im 15. Jahrhundert bekannt gewesen ist, scheint mir eine andere Nummer des 'Strassburger Rätsel- buchs' zu bestätigen; sie entstammt aber augenscheinlich nicht dem Yolks- munde, sondern ist eine ausserordentlich ungeschickte Reimerei, bei der die entscheidenden Züge unter einem Schwall von breit ausgeführten Nebensachen fast verloren gehen; dem Verfasser ist es augenscheinlich vor allem auf das Gebäude angekommen, wo man, wie es die romanischen Rätsel ausführen, in Herrlichkeit und Freuden lebt:

Ich sach ein hauss, do von man sagt [lies sayt] es sey schöne zierlich -wol bekleydt, ich hör, das hauss [sey] weyt vnd breyt mit gutem gestein vnd holtz gemeyt, 5 etwan die gest in kurtzer beyt, Hoch es von mir on arbeyt,

1) In den „Mots dorez du sage Cathon" des F. Grognet (angeführt von G. Paris bei Rolland, Devinettes, S. IX :

„En ma maison j'etois en repos", usw.

2^ In den italienischen Marken heisst es (bei Pitre S. LXXII): Me ne stavo in casa mia tranquillo, Venne il nemico a perseguitarmi ; Fuggii di casa, passai per la linestra, Di fuori mi trovai imprigionato.

8 Petsch.

stunden die gest gar still, gar bald darnach in kurtzer zeit die gest auch flohen wider streit 10 einer noch dem andern weyt. her, ich von dir der autwort beit.

Antwort: Sein fisch im wasser').

Auch dies Rätsel kann ganz wohl durch ein ausländisches, vielleicht französisches Muster angeregt sein. Zum Volksrätsel konnte es nicht werden, dazu ist es viel zu künstlich und unklar in der Darstellung, viel zu weitschweifig in der Form.

Unser Rätsel hat einem Meister wie G. Paris Anlass gegeben, sich über die Frage nach dem Grunde der weitgehenden Übereinstimmung in dem volkstümlichen Rätselschatze der europäischen "Welt auszusprechen; er betont mit Recht, dass der Gegenstand unseres Rätsels (das Fischnetz) kaum an eine Erbschaft aus indogermanischer Urzeit denken lässt; auch die Erklärung durch Polygen esie, d. h. durch gleichlaufende Entstehung an verschiedenen Punkten der Erde auf Grund der einheitlichen Orga- nisation des Menschengeistes ist für unser Rätsel nicht zu halten; dazu ist tatsächlich die Auffassung des Gfegenstandes zu eigentümlich, zu einzigartig, dazu sind auch die Abweichungen und vor allem die Wider- sprüche zwischen den einzelnen Fassungen zu gross; Abweichungen und Widersprüche, aus denen wir die Entwicklungsgeschichte des Fischrätsels wenigstens in grossen Zügen erschliessen konnten.

2. 'Die Scheune brennt'.

Es ist das gute Recht des Dichters, soweit er nicht eine entschieden naturalistische Richtung verfolgt, die Dinge des Alltags mit besonderen Worten seltenen Gebrauchs und vollen Klanges zu bezeichnen und sie damit gleich in eine gewisse Beleuchtung zu rücken, die der Grundstimmung des Gedichtes entspricht; die ernste wie die heitere Muse haben von jeher von diesem Rechte ausgiebigen Gebrauch gemacht, wie ja zumal die An- fänge der Kunst ohne kräftige Stilisierung des gegebenen Stoffes gar nicht denkbar sind; es kann auch nicht fehlen, dass die Sprechweise klassischer Dichtungen auf poetische Erzeugnisse niederen Ranges, ja auf die Umgangssprache einigermassen abfärbt; aber es ist schon ein Zeichen der inneren Kraftlosigkeit jeder Epigonendichtung, dass sie die Umschreibungen und die kunstvollen Beiwörter der hohen Poesie lite- rarischer Blütezeiten unbesehen übernimmt und von Anspielungen lebt,

1) Butsch Nr. 109. Der Sinn im ganzen ist klar, der Wortlaut im einzelnen hoffnungslos verderbt, so dass auch die etwas gewaltsamen Besserungsversuche, die man angestellt hat, nicht helfen wollen. Wilmauns hält V. 7 wegen des fehlenden Reims für späteren Zusatz i Glossem?), will V. 3 und 4 umstellen und auf .Mülleuhoifs Vorschlag: V. 5 lesen „niuwan die gest. in" usw. [also: „ich hörte das Haus weit und breit, nur nicht die Gäste."]

Rätselstudien. 9

anstatt sich einen eigenen Stil zu schaffen: die 'kenn in gar' der Skalden- dichtung haben ihre Vorläufer, ihre Nachfolger und Seitenstücke in den Tropen der Meistersinger-Reimerei und anderer Verfallszeiten der Kunst. Zur lächerlichen Fratze aber wird der 'geblümte StiF, wird die 'literarische Reminiszenz', werden manche 'geflügelte Worte', wenn sie von Bildungs- philistern und Emporkömmlingen in die Rede des Alltags eingesprengt werden, um zu zeigen, dass 'man mit dazu gehört', oder dass 'man Sinn für das Höhere hat\ Wie jeweils der Gegensatz zwischen den Ansprüchen dessen, was wichtig genommen werden will, und seiner wirklichen Be- deutung, so wirkt auch hier der Unterschied zwischen äusserer Gross- tiierei und innerer Nichtigkeit unbeschreiblich komisch, und die lachende Dichtung hat sich immer wieder dieses dankbaren Gegenstandes bemäch- tigt, zumal wo sie sich zum Volk herabliess, um gleichsam sein gesundes Gefühl für das Angemessene und Schickliche an einem abtrünnigen Gerne- gross zu rächen. So weisen gewisse Anspielungen bei den griechischen Komödiendichtern in merkwürdiger W^eise auf eine nicht ganz seltene Gruppe von Volksrätseln voraus, die sich vor allem in den germanischen Ländern grosser Beliebtheit zu erfreuen scheinen. Mit Recht hat daher auch K. Ohlert jene Anspielungen aus der griechischen Komödie seinem Buche über die 'Rätsel und Rätselspiele der alten Griechen'^) mit ein- verleibt — freilich ohne die volkstümlichen Parallelen zu kennen, wie er denn überhaupt die volkstümliche Überlieferung nicht genugsam beachtet. Athenaeus hat solche Beispiele in seinem 'Gastmahl' gesammelt; da be- mühte sich etwa in der Komödie des Timokles 'Die Heroen' jemand augenscheinlicli sehr um die heroische Sprechweise, was ihm den Spott des andern eintrug; Ohlert übersetzt:

„Sobald davon getragen war Des Lebens Amme, die dem Hunger feindlich ist. Der Freundschaft Hort, der Ohnmacht und des Hungers Arzt,

Der Tisch" B. ,,Beim Himmel, deine Mühe war umsonst^),

Du konntest kurz und einfach sagen: Tisch" ^).

Hier gibt der Sprecher wenigstens am Schlüsse au, was er mit seinem Gefasel gemeint hat. Drolliger wirkt die verzweifelte Erzählung, die ein Bürger in dem 'Phoinikides' des Komikers Straten von seinem Koche entwirft. Dieser Unglücksmensch, eine 'männliche Sphinx', hat sich den Kopf mit homerischen Redensarten vollgepfropft und fragt nun seinen Herrn, wieviel 'Sterbliche' zum Mahl erscheinen werden, ob er ein 'breit gestirntes Rind' opfern wolle, und dergleichen mehr^). Auch von den griechischen Hetären wird berichtet, dass sie sich einer 'preziösen' Sprache

1) 2. AuÜ. Berlin, Mayer und Müller 1912, S. 103f. Einige Winke zum obigen ver- danke ich der Güte Ulrichs von Wilamowitz-Möllcndorff.

2) Genauer: „Du machst dir übergrosse Mühe".

3) Athen. X, p. 455 f.

4) Athen. IX p. 382 c-e.

10 Petsch:

bedienen, den Stuhl als 'Yierfuss' bezeichnen, die Magd als 'Zweifuss' anrufen usw.^).

In Deutschland scheinen ähnliche Scherze im späteren Mittelalter im Yolksmunde umgelaufen zu sein. Der einzige Beleg, den wir aus dieser Zeit besitzen, weist in eine bäuerliche Umgebung und mag dem Spott über jene bäuerlichen Emporkömmlinge seine Entstehung verdanken, in deren Art wir uns mit Hilfe des 'Meier Helmbrecht' von Werner dem Gärtner einigermassen hineinfinden können. Der uns den Scherz auf- gezeichnet hat, verstand ihn aber augenscheinlich nicht mehr recht, denn wir finden ihn an einer Stelle, wohin er offenbar nicht gehört: in einer namenlosen Basler Schrift des 15. Jahrhunderts, die von den 'Betrügnissen der Gyler, d. h. von den Listen der Bettler und von der geheimnisvollen 'Kundensprache' handelt. In der ältesten Fassung der 'Betrügnisse", die wir in einer Handschrift des Basler Stadtarchivs aus dem 4. Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts finden, ist aber der Scherz, auf den es uns ankommt^ noch nicht zu finden. Erst in der Basler Chronik des Münsterkaplans Jakob Knebel zum Jahre 1479, worin die 'rotwelschen" Belehrungen der 'Betrügnisse' mit aufgenommen sind, ist er an den Schluss des Ganzen sehr locker angefügt; in neuerer Zeit hat man die merkwürdige Stelle mehrfach abgedruckt, zuletzt Fr. Kluge im ersten Bande seines Werkes 'Rotwelsch'^). Da lautet der letzte Abschnitt folgendermassen:

Dis ist ir rottwelsche.

Item lern ist brott. joham ist -win. bossliart ist fleisch, laberte sint eiger. ein rüheling ein verlin. ein breitfüs ein gans. item ein flughart ein hiin. item flösseling sind vische, item ein wenderich ist kesse. item ein senfterich siut bette, item ein ruschart ist ein strowsagk. item ein klabot siut kleider. item flux der an deiget nach dem joham, das ist der Knabe so den win holet etc. [Item der gewaltigist ist ein herre. Lieberich ist ein frow. sparfuss ist ein schlich, matt- liged ist ein katz. arsshitz ist ein für. hochmattis ist ein schür.

Exemplum. Der gewaltigist, stond uff von uwerm lieberich, tretten von uwcrm senfterich, stossen uwer sparfuss an; wenn niattliged hat arshitz empfangen, und ist hoch- matis angangen.]

Es folgen noch ein paar weitere Nachträge, Kundenworte unsauberer Art, die der Bearbeiter aus eigener Kenntnis seiner Vorlage hinzugefügt hat. Augenscheinlich glaubte er auch mit dem 'Exemplum' den Zwecken des Ganzen zu dienen und, in der Form eines Beispiels, gleich eine ganze Reihe rotwelscher Ausdrücke und ihre Anwendung zu zeigen; in Wahrheit ist in dem ganzen 'Beispiel' nur ein einziges Wort aus der Kundensprache entlehnt: Senfterich für Bett. Umschreibungen wie 'gewaltigist', 'lieberich', 'sparfuss' dagegen sind nichts als parodistische Bezeich-

1) Athen. XIII p. .'>58d. Vgl. das alte deutsche Rätsel vom Zweibein (Magd), Drei- bein (Schemel) und Vierbein (Hund), Wossidlo Nr. 15, [Kristeusen, Danske Folkegaader 1914 S. 178 'Toben'.]

2) Quellen und Wortschatz der Gaunersprache uud der verwandten Geheimspracben. I. Rotwelsches Quellenbuch (Strassburg 1901), S. S-16.

Rätselstudien. 1 1

iiungen der betreifenden Personen und Gegenstände in einer überspannten Sprechweise; wie uns das weitere walirselieinlich machen wird, gehörte das ganze 'Exemplum" wohl ursprünglich einem Geschichtchen au, worin gezeigt wurde, wie sich der Bauer ausdrückt, wenn er 'gebildet' reden will, wie wir sagen würden.

Aus dem folgenden Jahrhundert ist uns kein Beleo- erhalten, der wört- liehe Anklänge an unser 'Basier Exemplum' zeigte, wohl aber manches, was sich innerlich sehr nahe damit berührt.

In der Einleitung seiner sorgfältigen und ergiebigen Abhandlung über 'Schlagworte der Alamodezeit"^) kommt Fritz Schramm auf einige Zeug- nisse zu sprechen, die die weite Verbreitung des 'schwülstigen Stils* in der Sprache des 17. Jahrhunderts beweisen. Danach bemühte man sich nicht bloss in der Lyrik der zweiten Schlesischen Schule um 'jene um- ständliche, bewusst gekünstelte, abgeschmackte Form des Ausdrucks, die man nicht mit Unrecht mit gewissen Ausartungen des Barockstils in der Baukunst verglichen hat', sondern die Unart griff" weit auf die Umgangs- sprache der gebildeten oder gebildet scheinenden Kreise über und wurde von den Zeitgenossen bereits verhöhnt. Aus solchen höhnenden Zerr- bildern, die natürlich mit Vorsicht benutzt werden wollen, können wir uns ungefähr eine Vorstellung davon bilden, wie sich die 'alamodische Sprache" im Munde derer ausnahm, die sie nicht zu meistern verstanden, und die doch nicht reden wollten, wie ihnen der Schnabel gewachsen war. Ich wiederhole einige der von Schramm beigebrachten Belege, die deut- licher reden als jede Beschreibung.

Auf einem alamodischen Bilderbogen aus dem Jahr 1628 fin<len sich

folgende Verse:

Solche Monsier die haben auch Teutsch zu redn ein andern brauch. Das hat auch offtmal wol geklungen, Wie einer, der sagt zu seim Jungen : Du Mindei'er als ich bin, verfüg Ins oberst Theil deß Hauses dich, Allda zu Gsicht dir kommen wird Ein Garn, das ist mit fleiss verwirrt; Denselben gebiet, dass es sich Itzt herunter zu mir verfüg, Auff dass, wann ich nu kommen werd, Mich auss der Federschachtel kehrt. Ich sie alsdenn könne besteigen.

(AUaraod. Krempelraärck V, 39—51.)

In gewöhnliches Deutsch übertragen lautet der Befehl: Minderer als ich bin, ein Jung ist. Der gantz Befelch war aber der: Oben aulT dem Boden da wer Der Jung sehen ein par Strimpfl' hangen,

1) Zeitschrift für Deutsche Wortforschung, Beiheft zum 15. Band (Strassburg. Trübner 1914), S. 1.

12 Petsch:

Da solt er seyn hinauff gegaDgen, Sie herab tragn auff dass, wann er Auss seinem Betth gestiegen wer, Die Strimpff könn anlegn zu der frist.

(Allamod. Krempelmarck V, 54— tU.)

Ähnlich scherzt später B. Schupp im 'Teutschen Lehrmeister' (1658), 8. 31 f., womit wir wieder in bäuerliche Umgebung versetzt werden.

Im Hessenland ist eia Procurator gewesen, genant der dicke Lorentz, welcher sich der Zierlichkeit im Teutschen Reden sonderlich hatte befleissigen wollen. Einsmahls hatte er zu seinem Jungen sagen wollen: Jung, hole mir mein Messer! Damit er nun kund mache, dass ein Unterschied sey zwischen ihm und einem gemeinen hessischen Bauren, hatte er gesagt: Page, bringe mir mein Brodschneidendes Instrument^). Eiusmahls hatte er zu seiner Frauen sagen wollen: Frau, es hat neun geschlagen, gehe zu Bett, ich hab noch etwas zu thuu. Damit nun die Frau wisse, daß er ein Hessischer Cicero sey, hatte er gesaget: Du Helffte meiner Seelen, du mein ander Ich, meine Gehülffiu, meine Augen- lust, das gegossene Ertz hat den neundten Thon von sich gegeben, erhebe dich auff die Säulen deines Cörpers, und verfüge dich in das mit Federn gefüllte Eingeweide, etc. Jener Phantast wolte zu seinem Jungen sagen, daß er ihm die Stieffein außziehen solte, da sagte er: Du, der du geringer bist als ichj entledige meinen Untertheil des Leibes von der übergezogenen anatomiiten Haut. Ich muss solcher Phantasten offt von Hertzen lachen. Ich habe noch jüngst einen Tractat gelesen eines hochgelahrten Kaninichens, das sich einbildet, daß es alle Philosophische und Philologische Weißheit mit Löffeln gefressen habe, das saget an einem Orth: Die buntte Lufft-Kinder fiengen an zu musi- ciren, das sol so viel heissen: Die Vögel fingen an zu singen.

Es ist vielleicht kein Zufall, dass auch in diesem letzten Beispiel Umschreibungen für die Frau, für das Bett und für die Fussbekleidung sich einfinden, wenn auch die Ausdrücke erheblich andere sind, als in den 'Basler Betrügnissen' und in den weiter unten mitzuteilenden volks- tümlichen Scherzen der Gegenwart. Aber es scheint doch ein festes Schema durchzugehen, nach dessen Muster dann wieder andere Anekdoten, wie die von dem Messer, gebildet worden sind.

Das Basler 'Exemplum' enthält aber melir als einen einfachen Aus- sagesatz mit wunderlichen Ausdrücken, es ist augenscheinlich eine ver- kürzte Anekdote: Jemand warnt den Bauern vor schwerer Gefahr, die seiner Scheune droht, bedient sich aber (augenscheinlich auf seine An- weisung) dabei so wunderlicher Ausdrücke, dass die Rettung sehr frag- lich erscheint. Genau dasselbe liegt in den heutigen volkstümlichen Fassungen vor, deren wichtigste Richard Wossidlo in den Anmerkungen zu seinen mecklenburgischen Volksrätseln vermerkt hat").

Wir betrachten zunächst eine mecklenburgische Fassung (Wossidlo nr. 999, 3), die sich durch ihre Klarheit und Ausführliclikeit auszeichnet

1) Dazu führt Sclu-amm einen älteren Beleg an: Heinrich Julius von Braunschweig (1594), Vincentius Ladislaus: ..Gnediger Herr, Es hat sich das schneidende Instrument, das man zu zertheihmg der Speise, Damit es der Schlung des Magens desto bas verdewen khan, Pfleget zu gebrauchen. Durch seine Bewegung unter den Tisch verfüget."

2) Mecklenburgische Volksübcrliefcrungen, I, Rätsel (Wismar 1897), S. .")üO, Nr. 999. ie zugehörigen Texte auf S. 253 unter der Überschrift 'Die Scheune brennt'.

Rätselstudien. 13

und zugleich dem Basler 'Exemplum' in mancher Einzelheit sehr nahe steht, obwohl sie das Ganze noch etwas weiter ausführt:

Herr Obergewalt (Herr) und Zuckersüss (Frau)

ich schmierte meinem Herrn seine Sparfüss (Stiefel)

und da kam der Oberratzenmeister (Kater)

und nahm meinen Anstreicher (Bürste),

und da war ich voller Wut nnd warf ihn in die Glut Feuer) ;

und da ist er nach die Fülle (Scheune) gelaufen,

und da war sie auch voller Glut.

Und nun geht hin und ruft eure Murrhunde (Tagelöhner),

dass sie Pladder schleusen (Wasserfahreu),

und die Fülle wieder retten.

Alle diese rätselhaften Ausdrücke gehören zu den Umschreibungen

bildlicher Art, die im Zusammenhange des ganzen nicht eben schwer zu

verstehen sind, und die das Volksrätsel liebt. Ich führe als Vergleich

etAva Wossidlos Xr. '2h an:

Laugmann, wo wisst du hcnto?

Kruuskopp (Dickkopp), wat gellt di dat an!

ich mööt nacht und dach gähn,

und du möötst nacht und dach stahn.

(Bach und Baum.)

So läuft denn auch unsre Geschichte ohne anekdotische Einkleidung als Rätsel um (Wossidlo nr. 999, 5):

Zuckersüss schmiert seinem Herrn die Sparfüss; da kam der alte Ratzenkönig, und nahm ihm weg den Wischauf. Rate mal, was ist das. (Ein Bedienter putzt Stiefel; der Kater nimmt ihm die Bürste.)

Dass das Rätsel hier arg heruntergekommen ist, zeigt die Übertragung des Namens „Zuckersüss" von der Frau auf den Bedienten. Eine Ver- pflanzung der Geschichte auf eine andere Umgebung dagegen bietet Wossidlo an erster Stelle; sie ist um so wirkungsvoller, als die nüchterne Wahr- heit den hochtrabenden Redensarten nachfolgt, wie das Satyrspiel der Tragödie:

Eine Schäferfamilie, der Schäfer, seine Frau und der Schäferknecht hat beschlossen, fortan der breiten Bauernsprache zu entsagen und immer hochdeutsch zu sprechen. Der Schäfer soll 'Hausherr' heissen, die Katze 'Ratzenfänger' der Schafstall 'Lämmerdanz' usw. Als nun einmal nachts Feuer im Schafstall aufgekommen ist, kommt der Knecht zum schlafenden Meister gestürzt mit der Meldung:

Hausherr, steh auf mit deine schöne Musik (Frau)! Hans Michel, mein Gesell (Hund) krichfn Ratzenfänger bei's Fell, ging mit durch den Sonnenglanz (Kamin; zum Lämmerdanz. Da wird der Alte durch das Fenster des Feuerscheins ansichtig: Dunucrwäder, Muddcr, de Schaapstall brennt ^).

1) Ganz ähnlich, aber mit mancherlei Missverstündnisseu, eine pommersche Fassung bei A. Brunk, Rad to, wat is dat (Stettin 1907), S. ll:l.

14

Petsch :

Bleiben wir zunächst bei der Entwicklung des Rätsels auf deutschem Boden, so gibt es uns einige Belehrung, wie Rätsel dieser Art, d. h. anek- dotische Erzählungen mit rätselhaften Worten sich zu entwickeln pflegen, oder wie die verschiedenen Arten, einen Gregenstand oder eine Person rätselhaft zu bezeichnen, sich miteinander verschlingen.

Die einfachste Abänderung finden wir in der zweiten Fassung Wos- sidlos, wo die Scheune als 'Strohnow" bezeichnet wird: da ist einfach eine in Ortsnamen sehr häufige Endung an das Wort Stroh angehängt. Wir haben also eine Umschreibung von der Art, die am schönsten durch das berühmte Rätsel von der Kaffeebohne vertreten ist: 'Frau Bohne lief nach Brandenburg, von Brandenburg nach Mühlberg' usw.^).

Zu dem ganzen Ton des Rätsels passt aber noch besser der Über- gang in eine andere Art von Rätselgeschichten, wo etwas Alltägliches mit einem lateinischen oder lateinisch klingenden Namen versehen und das Ganze dann scheinbar auf ein gelehrtes Niveau gehoben wird, bis die Auflösung die ganze Herrlichkeit mit einem kräftigen Gelächter zer- platzen lässt. Auch hier leidet die Wirkung nicht darunter, wenn die Auflösung sozusagen vorweg genommen und der Hörer zum Zuschauer o-emacht wird, der sich an der Verlegenheit oder an der Täuschung anderer durch halbgelehrten Unsinn weiden darf. Da wird z. B. erzählt (Wossidlo, Nr. 1000, 6. [Blümml, Beiträge zur Volksdichtung 1908 S. 120]):

De Paster hett von de Kanzel ut na sien Koek rinsehn künnt. Bens Sünndag's ■will sien Fru nich mit n na de Kirch, se müsst bi den Aantenbraden bliben. Oh, sc süll man mitkamen, dor wuU he wol vor uppassen. As he nu midden in de Predigt is, röppt he: 'Helena, Gottsacramenta, die Enta verbrennta.'

Von ähnlicher Art ist nun in einem vogtländischen Rätsel die Bezeich- nung der Katze als 'Agatius' (nur bei sächsischer Lautgebung verständ- lich!) und der Scheune oder 'Fülle' als 'Philippus Jacobi'. So kommt denn die folgende Geschichte zustande^): Ein reicher und gelehrter Bauer hat die Sonderbarkeit, alles in seinem Hause mit eigenen Namen zu be- nennen, und hat es gern, wenn ihm jemand das ablernt. Als nun auf die uns bekannte Art ein Feuer in seiner Scheune ausbricht, ruft der Knecht:

„Ewiger Heiland, steh auf mit deiner Beilage,

Agatius ist gekommen,

Agatius hat mir den heiligen Geist (das Licht; genommen,

Ist damit nach Philippi Jacobi gerennt,

Steh auf: Philippi Jacobi brennt."

Sobald einmal derartige, nur halb verständliche Worte in das Rätsel ein- geführt sind, ist natürlich die Gefahr des Missverständnisses, der Ver- drehung und schliesslich der offenbaren Willkür in den Benennungen sehr gross. Was ist einem überspannten Bauern nicht zuzutrauen! Die Er-

1) Vgl. Wossidlo Nr. :'.0; auch die Rätsel vom Floh, Nr. 28 und vom Ei, Nr. 31.

2) Köhler, Volksgebraucli im Vogtlande (1867) S. G2G (nach Jakob Schanz in Grässes Sagenschatz, Nr. ÖSS-).

Rätselstudien. jg

ATeiterimg ist schon deutlich sichtbar in einer ostpreussischen, von Frisch- bier mitgeteilten Erzählung^):

„Steh auf, du grosser Gott, aus deinem hölzernen Himmel, mit deiner hölzernen i !) Beilag". Nimm Labberjahn und geh Jakobus (1) retten, denn Gira ist gekommen und hat Jakobns zum Heiland gemacht."

In der Benennung 'Jakobus' für die Scheune ist gerade das, was ur- sprünglich bezeichnend sein sollte, verloren gegangen, und 'Gira' (die Katze) ist vollends unverständlich (gierig?). In einer anderen Fassung aus Preussen^) ist die Frau die Sprecherin. Aus 'Beilage' ist hier ein IsTame 'Beilau' geworden, der wohl den Knecht bezeichnet 'Gratias' ist unverständlich, 'Adrian', soll wohl das Wasser bezeichnen, doch geht das alles durcheinander. Nur in 'Reichhaart' (= 'reich behaart' für die Katze) scheint ein gutes altes Rätselwort erhalten zu sein:

,,Steh, auf, du lieber Gott, aus deinem hölzernen Himmel; ruft Beilau, lass rufen Gratias, lass holen Adrian, ßeichhaart hat Heiland genommen und in Jakobus getragen"^).

In dem germanisch redenden Auslande wandeln sich natürlich die Eätselworte und oft genug auch die Einkleidung. Ohne eine solche und in einer dem Niederdeutschen recht nahestehenden Form wird das Rätsel von Chambers aus Schottland mitgeteilt*):

Ha! master above a master, rise frora your fortune, step to your shintilews!

1) Im 'Urquell' 2, lG6f., Nr. 4.

2) Ebd., nach den Neuen Preussischen Provinzialblättern 10, 293.

3) Nicht ganz durchsichtig ist eine zweite pommersche Fassung bei Brunk S. 114,